Fernsteuersender im Gehäuse mit angesteckter Antenne. Das Messinstrument hatte zur Messung des Antennenstromes ein Thermoelement eingebaut und so konnte mit diesem das PI-Filter auf maximalen Antennenstrom abgeglichen werden.

 

Funkfernsteuerung aus 1959

Der Modellbau nach dem Krieg, wo es noch keine vorgefertigten Modelle gab, war faszinierend jedoch sehr arbeitsintensiv. Da es noch kaum Fernsehen oder gar Computer gab, hatte man vor allem im Winter noch die Zeit, um zB für ein 3m großes Segelflugzeug alle Rippen etc. selbst auszusägen oder ebenso ein Motorboot selbst zu basteln.

Fernsteuerungen zu kaufen gab es kaum und wenn, dann waren sie für Normal-Sterbliche unerschwinglich. Also blieb nichts weiter übrig, sich so eine selbst zu bauen und so mancher 14 jährige Junge kam über diese Basteleien auch zum Amateurfunk und in weiterer Folge wurde hiermit oft auch die berufliche Laufbahn wesentlich beeinflusst – so auch bei mir geschehen.

Als Vorlage für diese Fernsteuerung diente das Buch „Alles über Transistoren“ vom Elektron-Verlag.

Damals war die Fernsteuerung mein ganzer Stolz – heute muss ich lächeln, wenn ich sie mir wieder einmal anschaue. Ich hoffe, dass ich doch auch einige Leser damit erheitern kann!

 

1) Sender:

Dieser war auf 27,12 MHz quarzgesteuert und als Gegentaktoszillator mit RL2,4-T1 Batterie-Wehrmachtsröhren ausgeführt. Als Oberwellenfilter und zur Anpassung war ein PI-Filter eingebaut und als Antenne diente eine alte Autoantenne.

Als Stromquelle wurde ein 6V-Bleiakku verwendet.

Die Anodenspannungserzeugung geschah mit einem mechanischen Zerhacker-Gleichrichter aus einem alten Blapunkt-Autoradio. Der Trafo wurde selbst umgewickelt.

Ausgesendet wurde nur der unmodulierte, getastete Träger.

 

Sender von Innen gesehen:

Links: 6V-Bleiakku mit 2V – Anzapfung für die Röhrenheizung.

Mitte: Senderbaugruppe.

Sender von Innen gesehen:

Links: 6V-Bleiakku mit 2V – Anzapfung für die Röhrenheizung.

Mitte: Senderbaugruppe

Rechts: Die Anodenspannungs-Erzeugung war wegen der Vibrationen des Zerhacker-Gleichrichters auf Schaumstoff eingeklebt.

 

 2) Empfänger:

 Ein OC171 HF-Transistor arbeitete als Pendelaudion, der OC71 als NF-Verstärker und der OC76 als Schalttransistor. Um die damals sehr teurenTransistoren optimal zu nützen und anzupassen, wurde mit Übertragerkopplung gearbeitet. Das verstärkte Rauschen des Pendelaudions wurde mit einer Ge-Diode gleichgerichtet und damit der Schalttransistor angesteuert, welcher das Relais für die selbstgebastelte Rudermaschine schaltete. Bei Empfang eines entsprechend starken Sendesignals verschwand das Rauschen und das Relais fiel ab.

Steuerkommandos: Taste-EIN, Ruder links  –  Taste-AUS, Ruder geradeaus  –    Taste-EIN, Ruder rechts  –  Taste-AUS, Ruder geradeaus – Taste-EIN, Ruder links  - …………..

  

Empfänger im leichten Plastikgehäuse mit Platz für 2x3V-Stabbatterien. Da Plastikgehäuse damals noch eine Rarität waren, wurde eine Schachtel für Damenstrümpfe verwendet………Extra zum Muttertag wegen der Schachtel gekauft...HI...HI..

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