IP2 + IP3 Meßplatz(Literatur und Quellenhinweise siehe am Ende des RX-Meßtechnik-Skriptums):

 

1)      Einleitung:

Zur Zeit meiner Nachrichtentechnik-Ausbildung(Anfang der 60er) war für die Beurteilung der Großsignalfestigkeit nur der Begriff  Kreuzmodulation in Verwendung. Mitte der 70er habe ich begonnen, mich mit dem IP3 zu Beschäftigen, da dieser Begriff  in Fachzeitschriften und Testberichten immer häufiger in Erscheinung trat.

Der 1977 gebaute Homemade-RX mit Plessey-IC wurde bereits auf IP3 getestet und sein IP3 von -10dBm stellte damals an den Meßplatz noch keine besonderen Anforderungen dar. Der Meßplatz wurde im Laufe der Jahre immer weiter verbessert.

Für die FT-1000 Modifikation im Jahre 2005, wurde extra ein IP3-Meßplatz mit gezogenen Quarzoszillatoren gebaut, um die tatsächliche Verbesserung nach dem Umbau, auch für eine Publikation, messen zu können. Dieser Meßplatz stieß beim Homemade RX mit dem RAY-3 Mixer(+30dBm)  jedoch an seine Grenze und so wurde ein neuer Meßplatz gebaut der es erlaubte, auch Schaltmixer mit einem IP3 von bis zu +50dBm, vom MDS weg zu messen. Dieser Meßplatz eignet sich auch hervorragend für IP2 und Blocking-Messungen.

Die Messung des IP3 ist gut reproduzierbar und es lassen sich, wenn man über den IP3eff auch die Empfindlichkeit des RX mit einbezieht,  Empfänger sehr gut miteinander vergleichen.

 

Bei Empfangstests an meinem 2x120m V-Beam konnten wir jedoch bei verschiedensten Geräten feststellen, dass für die Beurteilung der Großsignalfestigkeit eines RX, der IP3 alleine keine endgültige Aussage darstellt. Dies ist nicht verwunderlich, da beim IP3 nur mit 2–Ton-Signalen gemessen wird, am Mixer des RX jedoch in Abhängigkeit von der Bandbreite und Qualität der Vorkreise, viele Signale mit nahezu 0dBm anliegen(80 + 40m-Band). Weiters hat das Oszillator Seitenband-Rauschen über das Reziproke-Mischen, auch maßgeblichen Anteil an der Großsignalfestigkeit. Was nützt ein hoher IP3 von +40dBm, wenn der Rauschanstieg durch reziprokes Mischen, IM-Signalen eines Mischers von +20dBm entspricht. Leider gibt es hierfür einige Beispiele am Markt!

 

Um alle diese Probleme besser reproduzierbar messen zu können, sollte es einen Meßplatz geben, wo nicht nur mit 2-Ton, sondern mit vielen Signalen gleichzeitig, wie an der Antenne, der RX getestet wird.

Mit meinem Sohn Andreas bin ich dabei Überlegungen anzustellen, wie man mit amateurmäßigen Mitteln so einen Meßplatz realisieren könnte: Eine Herausforderung für die Zukunft!